Beitrag zum Roman "Leeres Versprechen" von Evelin Barenbrügge

 

 

Heimattrilogie

 

1

  

Wird beschwerlich auch die Reise,

 schau ich trotzdem nicht zurück.

 Hinter mir entschwindet leise

 alte Heimat, ohne Glück.

  

Neues soll das Blatt nun wenden,

 hinter mir was ich geliebt.

 Will die Reise dort beenden,

 wo das Leben Zukunft gibt.

  

2

  

Sag, ist das mein Heimatland?

  

Wind pfeift durch die alten Bäume,

 singt ein Lied enttäuschter Träume,

 hier am langen Muresstrand

 gleiten sie mir aus der Hand.

  

Zukunftstraum, der nie vergeht,

 wird vom Wind der Zeit verweht,

 zwischen Hoffnung und Verstand

  

Sag, wo liegt mein Heimatland?

  

3

  

Wo sie einst begann, die Reise,

wünsche ich mich nun zurück.

 Hinter mir verschwindet leise

 fremder Boden, ohne Glück.

 

Denn das Blatt soll sich dort wenden,

 wo ich lebte und geliebt.

 Will die Reise dort beenden,

 wo die Zukunft Leben gibt.

  

 (Copyright: hendrik martin eißler)

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Magisches Theater

inspiriert durch Hermann Hesse „Der Steppenwolf“

 

Anarchie in den Gedanken
lässt das traute Selbstbild wanken
von dem Wolf der einsam suchend
stetig flüchtig – stetig fluchend

Hier im magischen Theater
wächst Instinkt zu dem Berater
dass wer sich
durchs Leben windet
Wege zur Erkenntnis findet

Raum zum Leben – Raum zum Lachen
und den Wolf zur Beute machen
statt ein Opfer seiner Lügen
mich zersplittern – wieder fügen
wieder sammeln – mich vergießen
Vielfalt meiner Ichs genießen
um dem Weltenlauf zu höhnen
mit Humor dem Dasein frönen

Spiele zwischen Licht und Schatten
haben was wir niemals hatten
halten was wir schon verloren
leben – sterben – neu geboren

Statt Vernunft die uns entzückte
ist hier Platz nur für Verrückte
Vorhang auf im Seelenland
Eintritt kostet den Verstand

 

(Copyright:

hendrik martin eißler)